Modellprojekt Sredzki 44

Foto: Christian Muhrbeck
Modellprojekt Sredzki 44
Ein Sanierungsfall wird zur Chance für Beteiligigung und neues barrierefreies Wohnen.
Ende 2013 informierten Bewohnende des Hauses die SelbstBau e.G. über die Absicht der landeseigenen Gewobag, das Gebäude umfassend zu sanieren. Die Sorge war akut, dass die Mietenanstiege für viele zu hoch werden und ein Teil der Wohnungen wegfällt. Nach einer Machbarkeitsstudie und mit Unterstützung durch STATTBAU schlossen die SelbstBau e.G. und die Gewobag 2014 einen Erbbraurechtvertrag ab. Das Haus ist nun Teil der Genossenschaft, alle Bewohner:innen erhielten ein Wiedereinzugsrecht und die Planungs- und Sanierungsarbeiten begannen. Neu entstanden sind insgesamt elf Wohnungen von denen drei barrierefrei und acht barrierearm gestaltet wurden. Zusätzlich gibt es zwei Gewerbeeinheiten. In der größeren befindet sich das Informations- und Ausstellungszentrum zum barrierefreien Wohnen.
Mit Abschluss der Sanierung Ende 2016/Anfang 2017 werden die Mieten differenziert: Nach der Sanierung hinzugekommene Genoss:innen zahlen ca. drei Euro mehr Kaltmiete. Besonderes Merkmal war die Einbeziehung der zukünftigen Mieter:innen in die Gestaltungsprozesse der einzelnen Wohnungen. So konnten bspw. die Bodenbeläge oder das Setzen einzelner Wände individuell bestimmt werden.
Nach wenigen Wechseln kurz nach der Sanierung des Hauses hat sich eine feste und diverse Bewohner:innenschaft gebildet.
Mittlerweile wohnen 13 Genoss:innen, vier Kinder und ein regulärer Mieter im Alter von zwei bis 65 Jahren im Musterhaus Sredzki. Die Hälfte der Bewohnenden wohnte bereits vor dem Übergang in die Genossenschaft im Haus und der andere Teil ist nach Fertigstellung des Hauses eingezogen.
Nach Fertigstellung des Umbaus nutzten die Bewohnenden die Möglichkeit, gemeinschaftlich den Innenhof zu begrünen und zu gestalten. Dieser bietet eine hohe Aufenthaltsqualität und wird rege genutzt. Die Räume des Informationszentrums können von den Bewohner:innen als Gemeinschaftsraum unentgeltlich genutzt und als Gästewohnung gegen ein niedrige Nutzungsgebühr angemietet werden.
Für ein gutes gemeinschaftliches Miteinander bedarf es laut der Interviewpartnerin mindestens ein oder besser zwei Personen, die das Gemeinschaftliche immer wieder anstoßen und die Menschen zusammenhalten.
Weitere Informationen unter: https://selbstbau-eg.de/sredzkistrasse-44/
Projektbeginn | 2013 |
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Altersstruktur | Generationenübergreifend |
Rechtsform | Genossenschaft (eG) |
Wohnform | Mietwohnungen |
Planung und Entwicklung | ai3 architekten; Ingenieurbüro Steldinger; Ingenieurbüro Glosch |