Pappel44

Foto: Christian Muhrbeck
Pappel44
Ziel der Gruppe war ein städtisches, diverses Zusammenleben, das langfristigen und kostengünstigen Wohnraum mit einem hohen Maß an Gemeinschaftssinn zu verbinden.
Die Innerstädtisch Wohnen eG wurde 2009 von drei Architekt:innen gegründet, die das Grundstück kauften und weitere Mitglieder u.a. über die Website von Co-Housing Berlin suchten. Bewährt haben sich dabei Patenschaften für neue Mitglieder, die das Ankommen und den Austausch in der Gruppe unterstützten. Drei Jahre später wurde das Haus fertiggestellt und bis zum Frühjahr 2013 erfolgte der Einzug der rund 80 Bewohner:innen im Alter von null bis 75 Jahren.
Insgesamt entstanden 30 Wohneinheiten unterschiedlichster Größen und abgestimmt auf verschiedene Lebensphasen. Zudem gibt es einen gemeinsamen Innenhof mit Garten, eine Gemeinschaftsdachterrasse, eine Waschküche, eine Gästewohnung, einen Werkraum, eine Gewerbeeinheitund einen 80 m² großen Gemeinschaftsraum mit Küche.
Neben den gemeinschaftlichen Aspekten lag ein weiterer Schwerpunkt auf der ökologischen Bauweise des Genossenschaftshauses. So wurde ein Gas-Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage installiert, das Dach begrünt und auf die umweltverträgliche Auswahl der Baustoffe geachtet. Die Planung erfolgte partizipativ und verschiedene Arbeitsgruppen haben bspw. mitbestimmt, welche Standardeinrichtung die Wohnungen haben sollen.
Nach einiger Fluktuation in den ersten vier Jahren hat sich eine beständige und zusammenhaltende Gemeinschaft gebildet. Im Jahr 2023 wohnen 43 erwachsene Genoss:innen und 26 Kinder in der Pappel 44. Bis heute liegt die Miete inklusive der Gemeinschaftsflächen bei ca. zwölf Euro pro m². Einmal im Monat wird eine Mitgliederversammlung abgehalten, in der vor allem bei wichtigen Entscheidungen auch wirklich alle Genoss:innen dabei sind. Das Gemeinschaftsleben ist laut einer der Interviewpartnerinnen ein ständiges Geben und Nehmen, das aber nicht immer unmittelbar ausgeglichen werden muss: Jede Person kann nach ihren Möglichkeiten am Gemeinschaftlichen teilnehmen. Jedoch ohne den Anspruch, dass alle immer dabei sein müssen. Eine besondere Qualität ist die Möglichkeit je nach Lebensphase innerhalb des Hauses Wohnungen tauschen zu können. So wurde vor kurzem von vier Parteien ein Ringtausch erfolgreich umgesetzt.
Weitere Informationen unter: http://www.innerstaedtisch-wohnen.de/
Projektbeginn | 2009 |
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Altersstruktur | Generationenübergreifend |
Rechtsform | Genossenschaft (eG) |
Wohnform | Mietwohnungen |
Planung und Entwicklung | planmarie arge; Mohr + Winterer; A3 Architekten Jacob |